Von der Meteorologie der Sphären zum irdischen Vakuum
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Von der Meteorologie der Sphären zum irdischen Vakuum (Buch)

Helmut Veil
Von der Meteorologie der Sphären zum irdischen Vakuum
Wissenschaft und Religion im Barock
Ein intellektuelles Milieu – wiederbelebt aus Erasmus Franciscis Diskurs über die Luft

Hardcover
384 Seiten, 51 Abbildungen s/w
Frankfurt am Main 2009
ISBN 978-3-934157-99-6

Buch 42,00 Euro
E-Book (PDF) 28,00 Euro

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Das 17. Jahrhundert brachte die Temperatur- und Luftdruckmessung, die Erzeugung eines künstlichen Vakuums und die ersten chemischen Analysen der Luft. Der barocke Polyhistor Erasmus Francisci beschreibt und analysiert die Eigenschaften der Luft in der dichten Atmosphäre des intellektuellen Milieus des Barock: ein Amalgam der Geschichte und Ideologie der antiken, islamischen und christlichen Meteorologie mit ihren abergläubischen Interpretationen, den existentiellen Auswirkungen des Wetters auf Menschen, Religion, Recht und Moral und den sturmgepeitschten Abenteuern der Händler und Missionare.

Die altersschwache Scholastik erliegt dem Schlagabtausch von Wissenschaft und Religion und dem alchemistischen und spirituellen Durcheinander des Denkens heute wenig bekannter Intellektueller, aus dem die barocke Welt die Dampfmaschine entwickelte und das Feld für die industrielle Revolution bereitete: ein Wetterleuchten der modernen Welt.


Inhalt

Eine Rekonstruktion barocken Denkens aus dem Kopf eines Polyhistors

Erasmus Francisci, ein Polyhistor und Lektor in Nürnberg

Eine epochale Auseinandersetzung vor der Entscheidung

Allmächtiger Gott am Himmel

Es bläst der Wind aus seinen Kammern – nur nicht bei Aristoteles

Schnee, seine Figuren, seine Farbe und seine Wärme

Der steinmachende Spiritus und der Wetterkeil

Äther und Horror vacui

Von der Messung des Luftgewichts zur Technologie der Dampfmaschine

Vom Kreislauf des Wetters bei Aristoteles zum Kreislauf der Wärme bei Sadi Carnot

Luft ohne Sauerstoff

Blitz ohne Elektrizität

Echo oder Widerhall

Froschregen und Urzeugung

Das Klima der Erde und seltsame Sitten fremder Völker

Ebbe und Flut, Passat und Hurrikan

Religionen der Welt, der Tanz und die Regenmacher

Rosenkreuzer und Makrokosmos

Zu viele Geister sind des Heiligen Geistes Tod

Pestregime und verpestete Luft

Strandgut – fürstlicher Raub und bürgerliches Recht

Das intellektuelle Milieu

Vom Gesetz Gottes zum Drehungsgesetz der Winde

Biographien der von Erasmus Francisci genannten Autoren



Helmut Veil, geb. 1943, war Allgemeinarzt in Frankfurt am Main und beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Geschichte der Naturwissenschaften. Er untersucht die kulturellen und ideellen Voraussetzungen epochaler Gärungsprozesse der Naturerkenntnis, in denen sich festgefügte Erklärungsmuster zersetzen und neue noch nicht etabliert haben.