Der Koran in der Schule (PDF)
Johannes Twardella
Der Koran in der Schule
Studien zum islamischen Religionsunterricht
Forschungsbeiträge aus der Objektiven Hermeneutik
Band 11
Herausgegeben von Ulrich Oevermann, Roland Burkholz, Christel Gärtner und Oliver Schmidtke
142 Seiten, broschiert
Frankfurt am Main 2012
ISBN 978-3-941743-25-0
Buch 19,80 Euro
E-Book (PDF) 13,80 Euro
Seit einiger Zeit findet islamischer Religionsunterricht in mehreren Bundesländern statt, obwohl viele Fragen, die sich mit der Einführung dieses neuen Faches stellen, noch nicht geklärt sind. Mit den vorliegenden Studien soll ein Beitrag zu dieser Klärung geleistet werden: Zum einen wird der Frage nachgegangen, was im islamischen Religionsunterricht eigentlich passiert und welche pädagogischen Probleme in ihm auftauchen. Dazu wird – exemplarisch – eine Unterrichtsstunde in diesem neuen Fach detailliert analysiert. Zum anderen wird ein Entwurf der islamischen Religionspädagogik unter der Frage untersucht, welches Verständnis von Pädagogik ihm zugrunde liegt. Am Ende zeigt sich, welche Herausforderungen noch bewältigt werden müssen, wenn die Einführung des islamischen Religionsunterrichts erfolgreich sein soll.
Johannes Twardella (geb. 1963) ist Privatdozent an der Johann Wolfgang Goethe-Universität und Lehrer an einem Frankfurter Gymnasium.
Inhalt
Vorwort 7
Einleitung 9
Zur Empirie des islamischen Religionsunterrichts: ein Fallbeispiel 23
Zur theoretischen Grundlegung des islamischen Religionsunterrichts. Der Entwurf einer islamischen Religionspädagogik in den Schriften von Harry Harun Behr 87
Fazit 115
Literatur 125
Anhang: Das Transkript 131
Aus dem Vorwort
Schon seit längerem ist es mein Anliegen, das Thema »Islamischer Religionsunterricht« aufzugreifen. Der Grund dafür ist einfach: In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts habe ich als Soziologe damit begonnen, mich intensiv mit dem Islam zu befassen. Seit etlichen Jahren hat sich jedoch der Schwerpunkt meiner Forschungen verlagert: Im Mittelpunkt steht nun der Unterricht an den allgemeinbildenden Schulen, den ich als Pädagoge untersuche. Das Thema »Islamischer Religionsunterricht« ermöglicht es mir nun, beides miteinander zu verbinden, also an die religionssoziologische Untersuchung des Islam – vor allem des Koran – anzuknüpfen und sie – behutsam – in die pädagogische Unterrichtsforschung einfließen zu lassen.
Die Untersuchung des islamischen Religionsunterrichts verlangt – davon bin ich überzeugt – eine interdisziplinäre Herangehensweise. In dem vorliegenden Band sollen jedoch primär pädagogische Fragen verfolgt werden, vor allem diejenige nach den spezifisch pädagogischen Problemen, die im islamischen Religionsunterricht auftreten können. Darüber hinaus soll aber auch mit einem soziologischen Blick auf diesen Unterricht geschaut werden, soll der Frage nachgegangen werden, welche Folgen er haben könnte – nicht nur für die an ihm Beteiligten, sondern auch für die Gesellschaft im Allgemeinen. Letztlich müsste die Untersuchung des islamischen Religionsunterrichts jedoch über den Unterricht hinausgehen, müssten auch die pädagogischen Orientierungen und der professionelle Habitus derer, die das Fach unterrichten, zum Gegenstand gemacht werden. (...)