Künstler, Kriege und Kanonen

Helmut Veil
Künstler, Kriege und Kanonen
Eine kulturhistorische Analyse von Dürers „Landschaft mit Kanone"


50 Seiten
55 Abbildungen, vierfarbig
Frankfurt am Main 2021
ISBN 978-3-941743-89-2

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Albrecht Dürer hat sich sein Leben lang mit der Technik von Waffen beschäftigt, aber erst gegen Ende seines Lebens Vorschläge zur Verbesserung von Geschützen und zum Festungsbau veröffentlicht. In Nürnberg, der wichtigsten Waffenschmiede in Deutschland, kannte er Büchsenmeister, die Kanonen und Glocken gossen, und er war mit Truppenführern der Kriege des Schwäbischen Bundes befreundet. Die zugespitzten Konflikte, in die Nürnberg als Mitglied des Schwäbischen Bundes involviert war, sind in seiner Eisenradierung „Landschaft mit Kanone“ von 1518 versteckt. In der Technologie der Kanonen waren die am weitesten entwickelten Fähigkeiten der Gesellschaft für eine Kriegführung gebündelt, in der nicht mehr Ritterheere, sondern Fußtruppen und Artilleristen aus trainierten Söldnern Schlachten entschieden.

Obwohl alle Welt Dürers Realismus bewundert, wurde er von Interpreten der „Landschaft mit Kanone“ nicht ernst genug genommen, um die Oberfläche seiner Bilderzählung mit den dahinter verborgenen Ereignissen zu füllen. Dürers Realität von 1518 blieb hinter diffusen historischen Annahmen verborgen, und die Funktionalität seiner technischen Zeichnung hinter oberflächlichen Formvergleichen.



Inhalt

Künstler, Kriege und Kanonen – eine Einleitung  3
Dürers Kanone und sein Personal  6
Mechanik, Technik, Funktionalität  14
Schildzapfen am Geschützrohr  15
– Die Lafette  20
– Die Räder  23
– Modern? Veraltet?  27
– Pulver und Geschützrohr  30
Dürers Kanone und die Kanone in der Schlacht bei Orscha  32
Die Büchsenmeister Beheim und ihre Geschäfte  37
Dürers Kanone ist eine Feldschlange für Bamberg  39
Dürer und der Schwäbische Bund  42
Kunstreiche Männer und Waffenhändler  44
Nachwort: Dürers Realismus als Bilderzählung  46

Glossar  47
Anmerkungen  48


Der Autor

Helmut Veil, geb. 1943, war Allgemeinarzt in Frankfurt am Main und beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Geschichte der Naturwissenschaften. Er untersucht die kulturellen und ideellen Voraussetzungen epochaler Gärungsprozesse der Naturerkenntnis, in denen sich festgefügte Erklärungsmuster zersetzen und neue noch nicht etabliert haben.

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