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Inklusion
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Inklusion

Maren Lehmann
Inklusion
Beobachtungen einer sozialen Form am Beispiel von Religion und Kirche

432 Seiten
Frankfurt am Main 2002
ISBN 978-3-934157-20-0

Buch 34,00 Euro (vergriffen)
E-Book (PDF) 20,00 Euro

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Der systemtheoretische Inklusionsbegriff macht die Sozialdimension der Gesellschaft neben der Sach- und der Zeitdimension mit Nachdruck zum Thema - ein Nachdruck, der in der soziologischen Systemtheorie oft und mit einigem Recht vermißt wird. Er bezeichnet das Problem, wie eine durch rigide Temporalisierung sachlich hochfungibel differenzierte Gesellschaft Personen berücksichtigen kann, die sich weder dieser zeitlichen noch der sachlichen Rigidität beugen. Durch Rückgriff auf Freiheit, Emanzipation, Individualität kann das nicht hinreichend erklärt werden, obwohl diese Metaphern das Inklusionsproblem sehr gut beschreiben – sie liegen aber auf der Außenseite dieses Begriffs, und sie bilden dergestalt seine Effekte oder genauer: seine Folgeprobleme. Persönliche Ungebundenheit, Freiheit, Individualität, Menschheit sind, so verstanden, die Kehrseite sozialer Differenzierung, hoch generalisierte soziale Zugeständnisse auf der anderen Seite gleichzeitig hoch selektiver Inanspruchnahmen – und zwar Inanspruchnahmen immer auch durch Beobachter, die die zugestandene Freiheit zur Herstellung strikter Bindungen nutzen. Das heißt: Was wir über die Differenzierung der Gesellschaft in sachlich-zeitlicher Hinsicht auch immer wissen: Es wird sich am Inklusionsproblem bewähren müssen. Der Text versucht sich dem am Beispiel des Religionssystems in dessen christlich-evangelischen Variante zu nähern.

Der systemtheoretische Inklusionsbegriff macht die Sozialdimension der Gesellschaft neben der Sach- und der Zeitdimension mit Nachdruck zum Thema ? ein Nachdruck, der in der soziologischen Systemtheorie oft und mit einigem Recht vermißt wird. Er bezeichnet das Problem, wie eine durch rigide Temporalisierung sachlich hochfungibel differenzierte Gesellschaft Personen berücksichtigen kann, die sich weder dieser zeitlichen noch der sachlichen Rigidität beugen. Durch Rückgriff auf Freiheit, Emanzipation, Individualität kann das nicht hinreichend erklärt werden, obwohl diese Metaphern das Inklusionsproblem sehr gut beschreiben – sie liegen aber auf der Außenseite dieses Begriffs, und sie bilden dergestalt seine Effekte oder genauer: seine Folgeprobleme. Persönliche Ungebundenheit, Freiheit, Individualität, Menschheit sind, so verstanden, die Kehrseite sozialer Differenzierung, hoch generalisierte soziale Zugeständnisse auf der anderen Seite gleichzeitig hoch selektiver Inanspruchnahmen – und zwar Inanspruchnahmen immer auch durch Beobachter, die die zugestandene Freiheit zur Herstellung strikter Bindungen nutzen.

Das heißt: Was wir über die Differenzierung der Gesellschaft in sachlich-zeitlicher Hinsicht auch immer wissen: Es wird sich am Inklusionsproblem bewähren müssen.

Der Text versucht sich dem am Beispiel des Religionssystems in dessen christlich-evangelischer Variante zu nähern.



Inhalt

Einleitung   7
Thesen   21

I.  Säkularisierung   27
1. Welt, Zeit und Systemgeschichte   27
2. Interdependenz und Indifferenz   41
3. Kultur   54
4. Zivilreligion   64
5. Die Volkskirche   68

II.  Kopplungen   77
1. Kommunikation und Bewußtsein   77
2. Interaktion, Organisation, Gesellschaft   85
3. Inklusion oder Partizipation?   95
4. Vollinklusion   107

III.  Person und Rolle   123
1. Die Form Person    123
2. Die Form Rolle    134
3. Leistungs- und Publikumsrollen   147
4. Der Pfarrer   160

IV.  Ergänzungen   167
1. Reziprozität   167
2. Komplementarität   177
3. Das Supplement   189
4. Gleichheit   197

V.  Form und Medium   205
1. Die Form der Form   205
2. Das Medium   219
3. Integration   230

VI.  Symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien   245
1. Erleben und Handeln   245
2. Symbol und Medium   260
3. Symbiotische Mechanismen   277
4. Glauben und Liebe   285

VII.  Religiöse Inklusion   293
1. Religion: Form und Funktion   293
2. Kirche   315
3. Filiation, Affiliation   332
4. Die Konfirmation   345
5. Das Gewissen   351

VIII.  Inklusionsmedien der Gesellschaft   363
1. Arbeit   363
2. Vagabondage   377
3. Karriere   383

Literaturverzeichnis   397
Die Autorin   431