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Kippfiguren
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Kippfiguren

Kay Junge, Werner Binder, Marco Gerster
und Kim-Claude Meyer (Hg.)
Kippfiguren
Ambivalenz in Bewegung
280 Seiten, gebunden
ISBN 978-3-942393-61-4
Buchausgabe bei Velbrück Wissenschaft 29,90 Euro

E-Book (PDF) 19,80 Euro

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Im Begriff der Ambivalenz droht gegenwärtig das Konturlose und Triviale mit dem Erhabenen und Fundamentalen zu kollabieren. Zwischen seiner Trivialisierung einerseits und seiner Mystifikation andererseits wird hier ein Durchgang gesucht, um den Begriff gegenstandsnah und anschaulich im Blick auf soziale, zuweilen auch durchaus dauerhafte, aber sich selbst nicht durchsichtige Zwischenlagen zu pointieren. Die in Aktion versetzte und zur Artikulation getriebene Ambivalenz aber wird als Kippfigur sichtbar. Die hier versammelten kultursoziologischen Beiträge verstehen sich als Explorationen in diesem bislang kaum vermessenen, ja kaum erahnten Terrain. Sie suchen den Schwebezustand der Ambivalenz einerseits und die Flüchtigkeit ihres Sichtbarwerdens im Moment des Kippens andererseits zu erhaschen.

Die bereits gegenstandsimmanente Relevanz des diesen Studien als Begriffssonde dienenden Schlüsselworts »Ambivalenz« wird demonstriert an Fragen der kollektiven Identifikation mit Europa; zum Selbstverständnis türkisch-deutscher Jugendlicher; zum Status des Gerüchts und der Lüge; zu den kommunikativen Tücken der Psychotherapie; zum Faszinosum des Spiels und so-tun-als-ob; zugleich wird sie auch auf primär theoretischer Ebene exploriert. Die zeitliche Manifestation kippeliger Ambivalenzen wird in Beiträgen zur Risikowahrnehmung nach Fukushima, zur Dynamik von Klangbildern, zur Überlagerung von Graffitis, am Beispiel des Falls von Strauss-Kahn, des Falls des Antichrist, der Guillotine und der Finanzakrobaten sowie im Blick auf die Selbstpositionierung Maltas vorgeführt.

Institutioneller Ausgangspunkt der vorliegenden Studien ist die Konstanzer Kultursoziologie; die zentrale und hier kritisch gewürdigte Referenz sind die unter dem Stichwort Zwischenlagen gesammelten jüngsten Arbeiten von Bernd Giesen. Ihm ist dieser Band gewidmet.


Kay Junge, geb. 1960, ist Privatdozent und arbeitet als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Makrosoziologie von Professor Bernhard Giesen an der Universität Konstanz.
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Werner Binder, geb. 1979, ist Postdoctoral Lecturer im Fach Soziologie an der Masaryk-Universität zu Brünn (Brno, Tschechien)
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Marco Gerster, geb. 1983, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Makrosoziologie von Professor Bernhard Giesen an der Universität Konstanz.
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Kim-Claude Meyer, geb. 1983, ist Stipendiat im Graduiertenkolleg »Das Reale in der Kultur der Moderne« an der Universität Konstanz.
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