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Zum Schweigen

Michael Geiss, Veronika Magyar-Haas (Hg.)
Zum Schweigen
Macht/Ohnmacht in Erziehung und Bildung

320 Seiten, Paperback, Fadenheftung
1. Auflage 2015
ISBN 978-3-958320-62-8
Buchausgabe bei Velbrück Wissenschaft: 39,90 Euro

E-Book (PDF): 29,90 Euro

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Schweigen ist zugleich Part wie Konterpart von Sprache oder Sprechen. Es stellt eine Möglichkeit dar, über das Sagbare und Unsagbare zu reflektieren. Dass Schweigen Ausdruck von Macht und Ohnmacht ist, kann gerade in Er-ziehungs- und Bildungsverhältnissen aufgezeigt werden.
In den bisherigen systematischen Auseinandersetzungen wird Schweigen in Familie, Schule oder Bildungspolitik entweder idealisiert oder einzig als Verschweigen gedeutet – und auf diese Weise eine klar zu identifizierende Machtkonstellation behauptet. In beiden Fällen werden die dem Phänomen und seinen Deutungen innewohnenden Ambivalenzen aufgehoben. Schweigen ist aber sowohl ein Instrument der Mächtigen als auch eine nahezu letzte und dennoch souveräne Äußerung, eine Machtdemonstration der Ohnmächtigen.

Die Frage, wer, wann, wie, aus welchen Gründen sprechen oder schweigen darf, kann oder muss, ist ohne die Berücksichtigung von Machtkonstellationen und hegemonialen Verflechtungen nicht zu beantworten.

Der Band vollzieht diese Zusammenhänge systematisch nach. In historischer, theoretischer und empirischer Hinsicht werden die Grenzen des Phänomens abgeschritten, die Dimensionen Raum und Körper einbezogen und institutionalisierte Formen des Schweigens rekapituliert.
So richtet sich der Band an diejenigen in Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften, die sich empirisch und analytisch für Macht und Ohnmacht in Erziehungs- und Bildungsverhältnissen interessieren, von denen das Schweigen zeugt.


Die Herausgeberin und der Herausgeber

Veronika Magyar-Haas ist seit September 2019 Professorin an der Universität Freiburg, Departement Erziehungs- und Bildungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Kindheit und Jugend.

Michael Geiss, Dr. phil., ist Oberassistent am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Zürich. Gegenwärtig forscht er zum Bildungseifer schweizerischer Unternehmer im 20. Jahrhundert. Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit sind das Verhältnis von Bildung und Staat, die Geschichte der europäischen Bildungsökonomie und die Formalisierung pädagogischen Wissens.